VHS

Kursnummer: 25B241038

Von der Zeichnung zur Malerei

Zeichnen ist mehr als das bloße Reproduzieren von Gesehenem – es ist der Schlüssel zur schöpferischen Gestaltung. Wer mit Leichtigkeit und Ausdruck zeichnet, öffnet die Tür vom Nachahmen zum Erschaffen. Denn nur wer fähig ist, das zu zeichnen, was er sieht, wird auch das auf Papier bringen können, was in seiner Vorstellung existiert.
Ein Zeichner muss sich seinem Motiv mit wachem Blick nähern. Selbst wenn er stark abstrahiert, bleibt er ein genauer Beobachter, ein Forscher der Formen, ein Sammler von Eindrücken. Zeichnen bedeutet Hinsehen – immer wieder, immer tiefer. Es ist ein fortwährendes Training der Kreativität, eine Disziplin des Sehens, die erst die Möglichkeit zur Gestaltung erschafft.
Wer das Zeichnen beherrscht, besitzt ein wertvolles Werkzeug: den Skizzenblock als aide-memoire, Gedächtnisstütze, visuelles Tagebuch. Flüchtige Ideen und Einfälle lassen sich festhalten, bevor sie entschwinden. In der Zeichnung nimmt ein vager Gedanke Form an, wird greifbar und entwicklungsfähig.
Doch Zeichnen ist nicht nur eine praktische Fähigkeit. Es birgt eine Magie, die über das Handwerkliche hinausgeht. Jeder Strich ist ein Sprung in eine neue Realität, eine Brücke in eine Welt, die noch nicht existiert. Zeichnen ist Fiktion – und zugleich der erste Schritt zur Schöpfung.